Weltlachtag: Yoga-Lehrerin will einen neuen Club gründen

02.05.2009 | Hamburger Abendblatt

Elmshorn: Einladung zum Lachen | Initiative erklärt, wie Gelächter als Therapie bei seelischen und körperlichen Krankheiten eingesetzt wird.
von Claudia Eicke-Diekmann

Elmshorn. Die beiden Frauen reichen sich die Hand. Gleichzeitig lachen sie laut los. "Hahaha". Aus tiefsten Herzen kommen die Laute. Was war denn jetzt bloß so lustig? "Gar nichts", sagt Gabriela Leppelt-Remmel und lacht.

Barbara Marn, die Vorsitzende der Friedensinitiative im Einwandererbund Elmshorn, stimmt ein ins Gelächter. Die beiden verstehen sich bestens. Wen wundert's? Die Frauen haben sich beim Lachen in Hamburg kennengelernt.

Gabriela Leppelt-Remmel ist Lach-Yoga-Lehrerin, Barbara Marn lernt noch und will ihre Lach-Seminar-Erfahrungen in Elmshorn weitergeben: Sie will einen Lachclub gründen.

Kinder lachen bis zu 400 Mal am Tag. Erwachsen schaffen es nur noch auf allerhöchsten auf 20 Mal. Das ist viel zu wenig, sagen Lachforscher. Lachen ist nämlich gut, wirkt positiv auf Immunsystem, Blutdruck, Blutzucker, Kreislauf und Verdauung. Wie lautete noch immer der Spruch unserer Großeltern? Lachen ist die beste Medizin? Stimmt.

Längst sind sich Wissenschaftler weltweit einig: Lachen ist Therapie. Es fördert die Genesung von schweren Erkrankungen. Es holt die Seele auf dem tiefsten Tief heraus. Lachen ist noch mehr. Wer ganz viel lacht, hat die Kondition eines Leistungssportlers. "Mehrere hundert Muskeln sind beim herzhaften Lachen aktiv", sagt Gabriela Leppelt-Remmel. "Eine Minute Lachen ist so anstrengend wie zehn Minuten Rudern."

Lachen ist zudem der einzige Sport, der das Zwerchfell, das wichtigste Atemorgan, trainiert. Nun bietet das Leben nicht jedem und ständig Anlass, laut loszulachen. Braucht es auch nicht. Lachen lässt sich nämlich lernen. Das grundlose Lachen bedarf keines Humors. "Es ist ein rein körperliches Lachen. Der Körper kennt allerdings das Konzept", erklärt Gabriela Leppelt-Remmel. "Deshalb folgt der Geist ganz schnell nach."

Lachen macht Freude und Freunde. "Wenn ich eine Stunde mit einem Menschen gelacht habe, vergesse ich ihn nie wieder", sagt Barbara Marn. "Lachen überwindet Sprachbarrieren und verbindet die Völker." Das ist der Grund, warum die Vorsitzende der Friedensinitiative derzeit im Einwandererbund einen Lachclub in Elmshorn aufbaut. "Lachen ist die Ursprache des Menschen, es drückt Friedensabsicht ehrlicher und direkter aus, als viele Worte.

Beim ersten Treffen im April kamen 25 Menschen aus der Türkei, aus Italien, Spanien, Russland, Afghanistan, Syrien und Deutschland im Haus des Einwandererbundes in der Feldstraße zusammen. Es habe ziemlich viel zu Lachen gegeben, versichert Barbara Marn.

Morgen, Sonntag, 3. Mai, ist Weltlachtag. Überall auf der Welt treffen sich die Menschen, um gemeinsam zu lachen. Auch in Elmshorn wird gelacht: Die Friedensinitiative im Einwandererbund lädt zum Lachen mit einer Lach-Yoga-Lehrerin auf der Steindammwiese ein. Treffpunkt ist um 15 Uhr auf dem Parkplatz Holz Junge, Julius-Leber-Straße 4.

Das kann ja heiter werden.

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